Wisst ihr, was ihr „wirklich“ wirklich wollt?
Was der Zweck eurer Existenz, eures Lebens ist?
Wozu ihr euch berufen fühlt?
Viele junge Menschen wissen oft nicht, welche Ausbildung sie machen sollen: Welche Schule, welche Universität oder welches Handwerk sie erlernen sollen oder wollen. Oft geben Eltern, Verwandte oder Freunde gutgemeinte Ratschläge:
„Mach das nicht, damit verdienst du nichts oder zu wenig.“
„Diese Uni nicht, da sind zu viele Studenten.“
„Sei gescheit und übernimm die RA-Kanzlei deines Vaters.“
In diesen Ratschlägen gehen aber das wahre Talent oder gar eine Berufung oft unter. Die Gefahr ist groß, dass man sich für das Falsche entscheidet und dann viele Jahre in seinem Beruf keine Erfüllung erlebt. Wie viele berufstätige Menschen haben in ihrer Firma schon innerlich gekündigt, weil sie unglücklich, überfordert oder gar Burnout gefährdet sind.
Auch viele ältere Menschen suchen eine neue Aufgabe: Wenn sie etwa in Pension gehen oder ihren Job verloren haben oder mit der Zeit erkennen, dass sie in ihrer bisherigen Tätigkeit keinen Sinn mehr sehen.
Natürlich ist das Wissen um seine eigene Berufung noch kein Garant dafür, dass man diesen angestrebten Job auch bekommt. Zumindest oft nicht gleich. Aber:
„Was wir im Auge haben – das prägt uns. Worauf wir schauen – dahinein werden wir verwandelt.“ (Heinrich Spaehmann)
Ich beschäftige mich mit dem Thema Beruf(ung) schon seit fast 20 Jahren ganz intensiv. Anlass war mein eigenes Schicksal, das mich dazu brachte, darüber nachzudenken.
Schon als ich ein kleiner Bub war, sagte mein Vater immer wieder: „Du wirst einmal meine Fabrik übernehmen“. Für mich wurde das mit der Zeit fast selbstverständlich und hat mich in meinen Gedanken über meine Zukunft bestimmt eingeschränkt.
Als ich dann meine Schule (natürlich eine kaufmännisch bildende) erfolgreich beendet hatte, trat ich nach dem Militärdienst in die Firma meines Vaters als „Juniorchef“ ein. Ich war damals 20 Jahre alt, also noch fast ein Kind, und lernte sehr schnell den Unterschied zwischen Schule und der Wirklichkeit des Geschäftslebens.
Wenn mich Freunde oder Bekannte aber fragten: „Sag mal, was würdest du machen, wenn dein Vater keine Fabrik hätte?“, war meine spontane Antwort: „Schauspieler oder Fotograf“! Ich wusste damals nicht, warum ich das sagte, es kam aus meinem Inneren heraus.
Tatsächlich interessierte mich das Fotografieren schon als kleiner Bub und als ich älter wurde, kaufte ich mir von meinem ersten ersparten Geld eine teure NIKON-Kamera, fotografierte mit Begeisterung meine damaligen Freundinnen und hatte die Kamera bei allen meinen Geschäfts- und Urlaubsreisen mit. Ich richtete mir sogar ein kleines Fotolabor in einem freien Raum in unserer Firma ein und entwickelte dort selbst Filme und Schwarzweiß-Fotos.
Auch für die Schauspielerei interessierte ich mich weiter und als ich Ende 30 Jahre alt war, bekam ich durch einen Freund die Chance, eine ganze Woche in einem Wiener Theater auf der Bühne zu stehen. Es hat mir unheimlichen Spaß gemacht!
Aber auch meine Tätigkeit als Mitinhaber der väterlichen Firma erfüllte mich: Ich kam auf Grund unserer weltweiten Exporte viel herum und war stolz, für bis zu 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich zu sein und die Firma weiter auszubauen. Ich errichtete sogar eine neue, moderne Fabrik, die die Zukunft meines Unternehmens sichern sollte. Ein „menschlicher“ Firmenchef zu sein, wurde zu meiner Berufung.
Irgendwann verkaufte ich meine Firma, arbeitete dort noch 12 Jahre als Geschäftsführer, bis nach einem weiteren Verkauf an einen Finanzinvestor mein Vertrag nicht mehr verlängert wurde.
Auch wenn mir als realistisch denkender Mensch nach dem Verkauf immer klar war, dass meine Position jederzeit zu Ende sein könnte, war das Auslaufen des Vertrages für mich zunächst einmal ein Schock und ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich im Alter von 58 Jahren weiter machen könnte.
Ich ging zu einer Coachin, die mir sehr half und machte bei ihr die Ausbildung zum systemischen Coach. Danach wusste ich aber immer noch nicht, welcher sinnstiftenden Tätigkeit ich noch nachgehen könnte und ging zu einem Berufungscoach, den mir Freunde empfohlen hatten. Dieses Coaching und die nachfolgenden Ausbildungen in diesem Bereich führten mich zu meiner heutigen „Berufung“. Seit mehr als zehn Jahren arbeite ich nun als Wirtschafts- und Berufungscoach – mit großer Begeisterung und Hingabe!
Wie funktioniert Berufungscoaching?
Im Berufungscoaching erarbeite und entdecke ich gemeinsam mit meinen Kundinnen und Kunden deren Stärken, Talente und positiven Charaktereigenschaften, deren Bedürfnisse privater und auch beruflicher Natur, deren Teilpersönlichkeiten, deren Rollen im Leben und dergleichen mehr.
Alle diese Erkenntnisse sollen schließlich dazu führen, eine Vision über das Leben in der Zukunft erstellen zu können. So, als wäre sie bereits eingetreten. Dies nennt man auch „Lernen aus der Zukunft“! Diese Vision ist für die meisten Coachees so anziehend, dass sie sie auch verwirklichen wollen. Und ich unterstütze sie, die dafür nötigen Schritte zu erkennen und umzusetzen.
Ein paar Beispiele aus meinem Kundenkreis:
- Eine Frau hat viele Jahre bei der UNO gearbeitet und sich in ihrem Job derart gelangweilt, dass sie in Frühpension gegangen ist. Nach einem Coaching mit mir widmet sie sich nun einer Hilfsorganisation für Kinder in Afrika und hat an der Veterinäruniversität eine Ausbildung für Therapiehunde begonnen.
- Eine jüngere Frau, die in einem Spital als Ergotherapeutin gearbeitet hat, hat nach einem Berufungscoaching beschlossen, mit einer Freundin einen Schneidersalon zu eröffnen.
- Ein gut bezahlter Finanzchef eines Konzernbetriebes kündigte, weil er das Wort „Controlling“ nicht mehr hören konnte. Nach einem Berufungscoaching beschloss er, sich gemeinsam mit seiner Frau selbständig zu machen – und heute produziert er frisches Gebäck.
Aber es muss nicht immer ein totaler Wechsel des Berufes sein. Oft genügt es zu erkennen, dass der eingeschlagene berufliche Weg grundsätzlich der richtige war, nur das Umfeld nicht stimmt. Hier genügt oft ein Jobwechsel im gleichen Bereich, jedoch in einer anderen Firma.
Es ist nie zu spät, sich umzuorientieren.
Natürlich erfordert das auch Mut und bedeutet eventuell einen Einkommensverlust. Aber wenn man für etwas brennt, dann macht man es auch gut und wird damit auch Geld verdienen können.
Dem weisen Chinesen Konfuzius schreibt man folgenden Ausspruch zu, den ich nur bestätigen kann: